Monatsabend mit Verdampfer-Infos

Am 31. Juli konnten wir den Monatsabend bei angenehmen Temperaturen unter den Bäumen vor dem Lehrbienenhaus verbringen.

Markus Bräunlich vom Landesveterinäramt Bremen berichtete zum Thema „Verdampfer“ und den Vergleich gegenüber anderen Behandlungsmethoden gegen Varroa.

Monatsabend über Verdampfer

Laut einer vorgestellten Studie von Mellifera (https://www.mellifera.de/download.html?f=imkerei%2FOS0110.pdf) bietet das Verdampfen bei der Oxalsäure Winterbehandlung im Vergleich zu anderen Methoden mit rund 95% die höchste Wirksamkeit bei der Varroa-Bekämpfung und die wenigsten Bienenverluste. Das Sprühen bietet immer noch eine gute Verträglichkeit, wogegen das Träufeln eine schlechte Verträglichkeit bei der Bienengesundheit mit sich bringt. Ein weiterer Vorteil für die Verdampfung ist die bessere Temperatur-Unabhängigkeit in der Winterbehandlung, da sie zwischen -2 bis +10°C angewendet werden kann.

Der Verdampfer erhitzt eine kleine Menge Oxalsäure, so dass sie verdampft und sich gleichmäßig in der Beute verteilt. Der Imker führt den Verdampfer über das Flugloch in die Beute ein, die für die Behandlung gut abgedichtet sein muss. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten, danach sollten die Dämpfe ca. 15 Minuten in der Beute bleiben.

Sinnvoll ist eine Kombination der Behandlung mit vorübergehender Brutentnahme in einer Brutscheune (vgl. letzter Vortrag, teilen und behandeln).

Die Zulassung gilt nur für brutfreie Völker. Das Mittel Varroxal ist nicht verschreibungspflichtig. Nachteile sind, dass es nicht auf verdeckelte Brut wirkt und ein hoher Anwenderschutz nötig ist, da der Dampf giftig und ätzend ist. Daher sind Schutzbrille, FFP3-Maske und Handschuhe Pflicht, ideal ist eine Vollmaske (ca. 40€), die auch die Bereiche im Gesicht abdeckt.
In geschlossenen Räumen wie dem Lehrbienenhaus ist die Verdampfung wegen mangelnder Belüftung nicht anwendbar.

Markus Bräunlich stellte in der Präsentation verschiedene Verdampfer vor:

  • Sublimox (riskant, da bei unsachgemäßer Benutzung der Deckel hochfliegen kann)
  • InstantVap 18V (ca. 350€ ohne Akku, über Akkusysteme von Bosch, Makita o.ä.)
  • Oxavar provap 18V/220

Das Vorführgerät von ihm war ein Varrox Eddy mit eigenem Akku. Eine Ladung reicht für etwa 17 Völker.
Eine günstigere Variante funktionert über eine 12V-Batterie.

Bei den anschließenden Fragen wiess Annette darauf hin, jetzt nur mit Ameisensäure im Schwammtuch zu behandeln. Diese wirkt auch in die verdeckelte Brut. Am besten morgens, der Nachteil abends ist die höhere Luftfeuchtigkeit in der Nacht. Link-Tipp von Anette dazu > Varroawetter unter https://www.bienenkunde.rlp.de/Bienenkunde/Varroawetter/bundesweit-n-PLZ

Das Verdampfen ist nur für die Winterbehandlung oder für brutfreie Ableger als Ersatz für das Träufeln im Winter vorgesehen.