Am Oktober-Monatsabend am 30.10.2024 hielt unser Vereinsmitglied Werner Reinkelührs einen gut besuchten Vortrag zum Thema Wachsmotten.
Es gibt zwei Arten der Wachsmotte: die Große Wachsmotte (Galleria mellonella) und die Kleine Wachsmotte (Achrioa grisella). Die Imker betrifft hauptsächlich die Große, wenn sie im Sommer gelagerte Waben ausfrisst. Dabei fressen die Wachsmotten eigentlich kein Wachs, sondern den eiweißhaltigen Pollen oder Brutrückstände wie Larvenkot und Nymphenhäutchen, die beim Schlupf einer Biene in der Zelle bleiben.
Abhilfe ist daher, schwarze Waben aus dem Brutraum zügig einzuschmelzen, da sie wie ein Magnet für Wachsmotten sind. Gelbe, unbebrütete Waben sind nicht betroffen. Unter 9°C entwickeln sich die Wachsmotten nicht. Bei Minusgraden sterben sie ab. Wer genug Platz hat, kann die Waben vor dem Einlagern bei -15°C einfrieren. Dabei tötet man alle Entwicklungsstadien ab. Die frühere Praxis, bei Wachsmottenbefall mit Ameisen-, Essigsäure oder Schwefeln zu behandeln ist nicht mehr erlaubt.
Die Lagerung von Waben sollte gut belüftet erfolgen. Waben sollten in Zargen über einem Drahtgitterboden stehen. Als Deckel ist ebenfalls ein Gitter gut, da sich Wachsmotten bei Zugluft nicht entwickeln. Außerdem sollte die Zarge nicht voll sein, besser zwei Rähmchen auslassen und sie luftiger einhängen. So haben es die Wachsmotten schwerer, sich von Wabe zu Wabe zu fressen.
Aus der anschließenden Diskussion gab es den Tipp, Rainfarn-Büschel oder Walnussbaumblätter in der Nähe der gelagerten Waben aufzuhängen, die insektenabweisende Wirkstoffe enthalten. Infos gibt es auch im Bienenjournal zur Wachsmotte und zur richtigen Lagerung von Waben.
Eindrucksvoll war eine mitgebrachte Styropor-Beute aus einem Wachsmotten-Befall. Die Maden der Wachsmotte hatten tiefe Gänge in das Styropor gefressen.
Zum Abschluss wurde das Video „Das Wachsmotten – Desaster“ gezeigt, in dem ein Imker von seinem schweren Wachsmotten-Befall bei eingelagerten Waben berichtet.
Die Futterkranzproben wurden auf dem Monatsabend eingesammelt. Wer nicht zum Monatsabend kommen konnte, kann seine Futterkranzproben auch bei den Annahmestellen des Vereins vorbeibringen.